Wenn es schick ist, sich fleischlos oder gar vegan zu ernähren, darf ein familiengeführter Metzgereibetrieb sich vor Neuerungen nicht verschliessen. «Appenzeller Fleisch und Feinkost» von KF Philip Fässler und Ehefrau Rosmarie ist eine solche Metzgerei in vierter Generation. Sie setzt auf ein Gesamtkonzept unter dem Firmenslogan «Me häbid Soog». Das beginnt damit, nur Tiere aus der Region direkt ab Hof einzukaufen – artgerecht gehalten und in der eigenen Schlachterei möglichst stressfrei verarbeitet. Und es endet mit einer restlosen Verwertung des Tiers, wozu «Barf» gehört, ein Hundefutter aus den weniger beliebten Innereien.
Um dem veganen Trend Rechnung zu tragen, hat Filip den Malztreberburger im Sortiment, den Treber dafür erhält er von der nahen Brauerei Locher. Nach Wanderjahren und Metzger-Meisterprüfung 2004 will Philip eigentlich in einer deutschen Grossmetzgerei seine Karriere vorantreiben. Doch er kehrt 2006 zurück und übernimmt direkt den elterlichen Betrieb, strukturiert um und erweitert. Er ist Gründungsmitglied des Vereins «Appenzeller Beef», 2015 wurde er mit der «Culinarium Krone» ausgezeichnet.
KF Ilonka Christina Löhmer