Die Sinnlichkeit der Tanksäule

KF Martin Jaggi vom KC Oensingen/Bechburg steht nicht nur auf Oldtimer – er nennt über 50 sein Eigen; in seinem Eventmuseum in Laupersdorf SO hat er eine Sammlung, wie es sie weltweit kein zweites Mal gibt. Martin sammelt Tanksäulen.

Vielleicht könnte man es so zusammenfassen: Martin Jaggi steht auf so ziemlich alles, was alt und blechern ist. Er ist so in etwa der Inbegriff dessen, was man in der Szene als «Petrolhead» bezeichnet. Allerdings ist er nicht nur ein Fan von classic cars; «ich liebe all die alten Dinge, die mit der Mobilität zu tun haben.» Und das umfasst eben nicht nur Oldtimer, sondern auch die Werbeschilder von Tankstellen, Garagen und Autoherstellern. Und es umfasst Tanksäulen.

Über 600 von ihnen hat Martin während 40 Jahren Sammelleidenschaft zusammengetragen, Säulen aus der ganzen Welt. «Ich kann diese Faszination gar nicht in Worte fassen», versucht er zu erklären, was ihn so dermassen einnimmt: «Tanksäulen sind elegant, sie sind formschön, ja regelrecht sinnlich». Ausserdem würden sie die Geschichte der Mobilität eindrucksvoll und ausdrucksstark widerspiegeln.

Seine erste Tanksäule kaufte Martin im Alter von 17 Jahren, heute ist er 59. «Mein Glück ist, dass niemand vor mir so verrückt war, Tanksäulen zu sammeln.» Während diese also überall auf der Welt durch neuere ersetzt wurden und eigentlich hätten entsorgt werden sollen, scheute Martin keinen Aufwand, Säulen auch aus den entlegensten Winkeln zu bergen. So entstand die grösste Tanksäulensammlung der Welt.

KF Lucas Huber